Formblatt
Auf den folgenden Seiten sind Hinweise zu praktischen und redaktionellen Fragen für das Schreiben von Hausarbeiten, Abschlussarbeiten und Essays zu finden. Die Seiten dienen dazu, Techniken und Handgriffe literaturwissenschaftlichen und philologischen Arbeitens zu zeigen. Die Beispiele und Textausschnitte sind in der Regel vorgelegten Hausarbeiten entnommen und wurden von den Autor.innen frei gegeben. Es handelt sich bei den Hinweisen um Vorschläge, die für schriftliche Arbeiten, welche aus meinen Kursen hervorgehen, verbindlich sind. Darüber hinaus nicht.
Bitte besprechen Sie das Thema und die Gliederung Ihrer Hausarbeit spätestens bis zum Ende des Semesters in einer der Sprechstunden. In der Regel stehen zum Ende eines Semesters dafür zusätzliche Sprechstunden zur Verfügung, die rechtzeitig angekündigt werden.
Bitte benutzen Sie folgende Angaben für das Layout und bitte berücksichtigen Sie folgende Vorgaben.
UMFANG
Eine Hausarbeit umfasst ca. folgenden Seitenumfang, wobei die Seitenanzahl des Fließtextes variieren kann
- im Proseminar (6 ECTS) ca. 10 Seiten (min. 7- max. 12 Seiten Fließtext)
- im Hauptseminar (8 ECTS als Leistungsnachweis) ca. 20 Seiten (min. 17- max. 22 Seiten Fließtext)
- im Hauptseminar (6 ECTS als Studiennachweis) ca. 15 Seiten (min. 13 - max. 17 Seiten Fließtext)
Der Unterschied zwischen einer Hausarbeit, die aus einem PS entsteht, und einer Hausarbeit, die aus einem HS entsteht, ist dabei nicht nur ein quantitativer.
Die Hausarbeit eines HS muss deutliche Kennzeichen einer selbständigen Arbeitsweise erkennen lassen, die entweder durch eine eigenständige Auswahl des Themas, der Fragestellung, des Materials oder durch eine selbständige Recherche der Sekundärliteratur dokumentiert ist. Eine Hausarbeit eines HS zeichnet sich ebenfalls durch eine Reflexion des literarischen (oder filmischen) Gegenstandes oder Diskurses in einem übergreifend theoretischen Kontext aus.
Die Hausarbeit eines PS kann sich auf die text- oder filmanalytische Darstellung eines Gegenstandes, Diskurses oder Textes beschränken und kann ausschließlich das im Seminar vorgegebene und behandelte Material verwenden.
FORMATIERUNG
Fließtext:
Times New Roman (oder eine gängige Schrifttype) 12 pt
Zeilenabstand 1,5
Ränder: links, oben und unten jeweils 2,5 cm / Korrekturrand rechts 3,5 cm
Anmerkungen:
Times New Roman (oder eine gängige Schrifttype) 10 pt oder 11 pt
Zeilenabstand Einfach
Bitte verzichten Sie auf rein dekorative Formatierungen wie auch auf Bilder, sofern diese nicht unmittelbar aufgrund des Materials Ihrer Arbeit oder aufgrund Ihrer Argumentation unverzichtbar sind (verzichtbar sind in der Regel etwa Autorenportraits). Verzichtbar sind auch Bilder, die ein Argument oder eine Darstellung lediglich illustrierend ergänzen. Unverzichtbar können dagegen einzelne screenshots in Hausarbeiten zu einem kineastischen Thema aus einem Filmseminar sein.
Beispiel für einen sinnvoll in den Fließtext eingesetzten screenshot:
GLIEDERUNG
Eine Gliederung sollte auf übersichtliche Weise einzelne Unterpunkte des Themas anhand des Textkorpus und Materials formulieren. Ergebnisse müssen nicht vorformuliert werden. Vermeiden Sie bitte zu allgemeine Formulierungen für die Gliederungspunkte ("Hauptteil"). Idealerweise ist die Strukturierung so ausgewogen wie möglich, d.h.: besser ist es, Einzelpunkte auf ähnlich differenzierte Weise zu unterteilen (s.u.: 2.1-2.3 sowie 3.1-3.3 sowie 4.1-4.3 sowie 5.1-5.3.).
Zum Beispiel könnte eine Gliederung so aussehen:
SPRACHEN
Hausarbeiten können auf Deutsch, Französisch, Englisch oder Spanisch verfasst werden. Da es sich um literaturwissenschaftliche Hausarbeiten handelt, und nicht um sprachpraktische Übungen, stehen die Darstellung und Argumentation sowie die Erklärung und Durchführung einer literaturwissenschaftlichen Fragestellung im Vordergrund. Wählen Sie daher die Sprache, in der Sie sich schriftlich am prägnantesten ausdrücken können.
Der Text-Korpus des Primär-Materials sowie der herangezogenen Sekundärliteratur wird originalsprachlich zitiert.
Berücksichtigen Sie bei einer Arbeit, die sich durch das Primär-Material in mehreren Sprachen bewegt, die Regeln des Zitierens fremdsprachlicher Bestandteile:
bei Substantiven wird der Genus auch im Deutschen an den fremdsprachlichen Genus angepasst. Beispiel: "Die 'mer' ist in den Romanen von Jules Vernes ...";
fremdsprachliche Einzelausdrücke werden, sofern es sich nicht um Zitate handelt, in der fremdsprachlichen Orthographie wiedergegeben und kursivert. Beispiel:
Textbeispiel aus dem Beitrag von EE: "Franquismo y transición en las novelas de Manuel Vázquez Montalbán", auf dem workshop Vogages littéraires. 20 Jahre Erfurter Romanistik im Juni 2012
fremdsprachliche Einzelausdrücke unterscheiden sich von Fremdwörtern, welche der jeweiligen Sprache angehören und in der Gebersprache gebeugt werden: "Fremdwörter sind Wörter des Deutschen ...". (Peter Eisenberg, Das Fremdwort im Deutschen, Berlin / New York 2012, S. 2) Die Entscheidung über eine Markierung als Fremdwort oder als fremdsprachlicher Ausdruck variiert und kann zu stilistischen Zwecken wie Manierismen eingesetzt werden. Beispiel aus einer Fernsehrezension:
Textbeispiel mit fremdsprachlichen Einsprengseln (/en général/), Fremdwörtern (/Mediaktion/, /Epilepsie/, /pathologisieren/), Verballhornung und Sprachwechsel (/Epileppi, aber happy/), umgangssprachlich gebeugte Fachterminologie (/cliffhangerhaft/), und sprachlichen Manierismen (/but/), aus: Matthias Dell: "Ich bin gut". Rezension zum Tatort vom 9. September 2012, in: Der Freitag (online). Mit freundlicher Genehmigung des Autors.
ZITATE
Zitate werden durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Sie sind mit dem Nachweis ihrer Quelle versehen und werden bis zu einer Länge von fünf Zeilen in den Fließtext eingefügt.
Ab einer Länge von fünf Zeilen werden Zitate durch eine Leerzeile und/oder eine Einrückung, links und/oder rechts 1 cm, abgesetzt. Längere Zitate können auch in eine kleinere Schrifttype gesetzt werden.
Verzichten Sie darauf Zitate zu kursivieren, um auktoriale Kursivierungen nicht zu tilgen. Beispiel:
Textbeispiel mit auktorialen Kursivierungen: La carte et le territoire
© Michel Houellebecq / Flammarion 2010; 2011 für die deutsche Ausgabe: DuMont Buchverlag Köln,
Übersetzung: Uli Wittmann
Werden in Zitaten Veränderungen vorgenommen, beispielsweise Hervorhebungen eingesetzt, so werden diese markiert. In einem französischen Text zum Beispiel durch die Formulierung "c'est moi qui souligne" (s.u.)
UNEIGENTLICHES SPRECHEN
coming soon
Sehr häufig fällt mir bei der Lektüre von Hausarbeiten und Essays auf, dass Textpassagen, Handlungsausschnitte oder narrative Stoffe als "Szenen" bezeichnet werden (siehe obiges Beispiel). Diese Begrifflichkeit entspricht nicht der medialen Kategorie eines literarischen Textes – sofern sich das Primärkorpus auf einen literarischen Text bezieht. Angemessener ist, etwa in diesem Beispiel : " ... ist eingebettet in die Handlung, als ... " / " ... ist eingebettet in ein Gespräch am Küchentisch ..." oder "... ist eingebettet in die Passage, als ...".
BIBLIOGRAPHIE
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Bibliographien und Literaturlisten werden in Primär- und Sekundärliteratur unterteilt. Eine Unterteilung in weitere Kategorien, etwa Publikationsformaten (Monographie, Sammelband etc.), ist überflüssig. Auch sind „Internetquellen“ keine eigene oder übliche Kategorie in fachspezifischen Literaturlisten oder Bibliographien. Digitale und/oder analoge Materialien, Texte und Werke werden nicht unterschieden werden, solange es sich um gleichermaßen fachspezifische Materialien handelt.
- Hilfsmittel und Nachschlagewerke sowie Wörterbücher, deutlich verkürzende Einführungsbände und Überblickswerke gelten nicht als Sekundärliteratur im eigentlichen Sinne. Ihre Verwendung versteht sich von selbst und muss nicht nachgewiesen werden.
- Bibliographische Angaben werden nicht numeriert. Ihre Ordnung ist nicht numerisch, sondern alphabetisch.
- Eine reine URL-Adresse entspricht keiner vollständigen bibliographischen Angabe.
- Bibliographische Angaben werden mit einem Punkt abgeschlossen.
siehe (falsch) in folgendem Ausschnitt:
Beispiele
Hier werden zuletzt einige Beispiele für verschiedene Etappen und redaktionelle Problematiken beim Abfassen einer Haus- oder Abschlussarbeit gezeigt. Zu danken habe ich den Studierenden, aus deren Arbeiten die Beispiele stammen und die sie freigegeben haben.
Eine Einleitung fasst auf knappe und prägnante Weise die Fragestellung einer Arbeit zusammen und beschreibt das Material, mit dem gearbeitet wird. Eine Einleitung zum Beispiel könnte so aussehen:
Teil der Einleitung sollte eine möglichst knappe Zusammenfassung der Methodik sowie der Thematik sein.
1. Beispiel für eine inhaltliche Zusammenfassung
2. Beispiel für eine methodische Zusammenfassung
ABGABE
Ihre Arbeiten können Sie einreichen:
- als Ausdruck (direkt im Rom. Sem. PF 45)
- als Ausdruck (postalisch, Adresse siehe rechte Seitenleiste unter 'Kontakt')
- als pdf im Anhang einer Email (Adresse siehe ebd.)
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in beiden Formaten (was allerdings nicht nötig ist, eines reicht aus, ich wechsele gerne vom desktop zum Papier, für die Lektüre macht es keinen Unterschied)
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bitte beachten Sie für den Fall, dass Sie sich für einen pdf-Anhang entscheiden, dass gleichwohl die von Ihnen unterschriebene Eigenständigkeitserklärung im Ausdruck vorliegen muss, sobald die Notenlisten einzureichen sind. Diese kann ebenfalls bis dahin per Post nachgereicht werden.
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die Frist der Abgabe der Notenlisten wird in der Regel eingehalten
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unabhängig von Ihrer Note können Sie Ihre durchgesehenen Arbeiten in der Sprechstunde in jedwedem nachfolgenden Semester einsehen und besprechen. Da es sich um Leistungsnachweise handelt, werden diese archiviert. Um die Hausarbeiten zur Hand zu haben, danke ich Ihnen für eine übliche Anmeldung im Sprechstundenkalender.
Der Eingang von Essays und Hausarbeiten wird nicht bestätigt.